Eng verbunden mit der Geschichte des Akkordeon-Orchesters Ebersbach ist der Name Eugen Hohnecker. Der Gründer und langjährige musikalische Leiter besuchte auch im hohen Alter von über 90 Jahren gelegentlich die Konzerte und andere Veranstaltungen des Vereins. So konnte er sich davon überzeugen, dass sein Erbe in guten Händen liegt.
Eugen Hohnecker hat mit zehn Jahren angefangen, Akkordeon zu spielen, ein Instrument, das ihn bis zum Studium nicht mehr los ließ. Am Konservatorium in Trossingen (damals: Städtische Hochschule) studierte er u. a. bei Fritz Dobler, Hugo Herrmann und Rudolf Würthner.
Genau 53 Jahre leitete Eugen Hohnecker das Akkordeon-Orchester Ebersbach, von der Gründung 1946 bis 1999. Dann übergab er den Dirigentenstab an seinen Konzertmeister Edmund Holzwarth.
Doch nicht nur das AOE wusste seine Dienste zu schätzen: in Endersbach, Geradstetten, Hohenstaufen, Köngen, Schwäbisch Gmünd, Wendlingen und Wernau dirigierte er weitere Orchester. Maßgeblich beteiligt war er auch am Aufbau des Akkordeon-Landesjugend-Orchesters (ALJO) Baden-Württemberg.
Über den Tellerrand hinaus schaute Eugen Hohnecker ebenfalls: als Leiter des Gesangvereins Liederkranz Endersbach.
Viele Schüler haben bei Eugen Hohnecker das Akkordeonspielen erlernt, unter anderem auch der heutige Dirigent Edmund Holzwarth und die meisten Spieler des Orchesters.
Unzählige Weiterbildungsmaßnahmen im Deutschen Harmonika-Verband trugen seine Handschrift und zahlreiche Akkordeonspieler haben bei ihm zusätzlich das Dirigieren gelernt.
Bei vielen Wertungsspielen war sein Sachverstand und sein Urteilsvermögen als Juror gefragt. Vom Bezirkstreffen bis zum World Music Festival in Innsbruck gibt es kaum einen Wettbewerb, an dem Eugen Hohnecker nicht als Wertungsrichter beteiligt gewesen wäre.
Der Marsch Stauferland
ist die einzige Komposition von Eugen Hohnecker, die verlegt wurde. Alle anderen sind nur für die eigenen Orchester entstanden, darunter die Fröhliche Weinlese
und der Tanz der Gartenzwerge
. Viel Zeit verbrachte Eugen Hohnecker allerdings damit, andere Werke für seine Orchester anzupassen und Zusatzstimmen zu schreiben.
Zahlreiche Auszeichnungen wurden ihm während seiner langen Tätigkeit verliehen. 1973 das Dirigentenkreuz in Gold und zwanzig Jahre später das Bundesverdienstkreuz.
Für sein Lebenswerk erhielt er 1999 bei seinem letzten Konzert als Dirigent eine der höchsten und nur sehr selten vergebenen Auszeichnungen des Deutschen Harmonika-Verbands: die Ehrennadel mit Brillant.
Trotz aller Erfolge und Verdienste ist Eugen Hohnecker das geblieben, was ihn immer auszeichnete: freundlich und bescheiden.
Mir bleibt jetzt nur noch, Dank zu sagen. Dank an die Musik selbst, die mir im Leben so viel gegeben hat. Dank an das Orchester, mein Orchester, in dem ich über fünf Jahrzehnte wirken durfte
.
(Eugen Hohnecker, Abschiedskonzert 1999)